Archive vom Januar, 2007

Da ich selber nicht rauche, fehlt mir im allgemeinen das Verständnis für die Sorgen und Nöte der Raucher.
Daß man sich mit folgender Bitte unbeliebt macht, sehe ich allerdings doch ohne Probleme:

Hast du mal eine Zigarette für mich? Ich habe nämlich nur noch zwei.

Pikant wird die Sache aber erst dadurch, daß die Bitte an einen deutlich jüngeren Kollegen ging, der vielleicht die Hälfte des Fragenden verdient.

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So, wie es momentan draußen aussieht, kann ein bißchen aufgesparte Ruhe von gestern nicht schaden.

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Hier ist ganz schön was los. Naja, im Moment ist das wohl überall so.
Ein bißchen unheimlich finde ich es aber schon, wenn die Reflexion des Wohnzimmers auf der Fensterscheibe sich langsam hin- und herbewegt, weil sich die Scheibe durchbiegt.

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Auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein, kann von Nachteil sein — zum Beispiel dann, wenn man abends früher gehen muß, weil der letzte Bus fährt.
Manchmal ist es aber auch durchaus von Vorteil — zum Beispiel dann, wenn man nicht in Versuchung kommt, abends länger zu bleiben, obwohl man anderntags wieder arbeiten muß.

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Kann mir mal bitte jemand mein Tetris wegnehmen?

Danke.

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Weiß nix mehr

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Wenn wir durch die Seiten unseres Lebens blättern
Und uns wünschen, sie nochmals leben zu können
Dann frage ich mich, war die Zeit wirklich so schön
Oder sehe ich durch den Regenbogen in meinem Kopfe?
Sehe ich die farbigen Kapitel meines Lebens
Oder nur die schillernden Schatten schwarz-weißer Geschichten?

Kevin Johnson sinniert gerade über die Vergangenheit, und mir fällt spontan dazu ein: ich nicht. So bunt war die Zeit nicht, und ich war lange nicht mehr so glücklich, wie ich jetzt bin.
Über meine Kindheit kann ich mich wahrlich nicht beklagen — bei der Auswahl meiner Eltern habe ich ausnehmend guten Geschmack bewiesen — aber daß eine Zeit, in der ein einziger Vormittag die Zeitspanne einnehmen konnte, für die heute mehrere Wochen benötigt werden, eher in jenes Land gehört, das in England faerie heißt, denn in unsere gewöhnliche Alltagswelt, ist wohl offensichtlich.

Die Zeit der weiterführenden Schule habe ich als deutlich weniger angenehm in Erinnerung. Ich habe mich oft einsam und ausgegrenzt gefühlt; inwieweit das immer gerechtfertigt war und was sich davon nur im Kopf eines neurotischen Teenagers abgespielt hat, ist natürlich nicht ganz sicher zu sagen. Wenn man in der Schule gute Noten erzielen kann, ohne sich nennenswert dafür anstrengen zu müssen, macht das vieles leichter. Einiges wird aber auch schwerer.
Eingebildet oder nicht, für das eigene Wohlbefinden ist letztlich das wichtig, was sich im Innern tut; die Realität ist da zweitrangig.

Nachdem ich eine Zeitlang darüber nachgedacht habe, ist mir aber aufgefallen, daß ich auch einen Regenbogen mit mir spazieren führe, und der gerät ab und zu ganz unvermittelt vor meine Augen. Man könnte das als eine Art Fernweh beschreiben, aber eben eines, daß sich auf ganz irreale Ziele richtet. Wenn ich zum Beispiel lesen, daß ein mir völlig Unbekannter, mit dem ich eine vage Verbundenheit spüre, weil seine Heimatstadt auch die meine ist, jetzt in New York lebt und arbeitet; dann macht sich in mir eine unbestimmte Sehnsucht breit, verbunden mit einem bißchen gutmütigem Neid.
Objektiv betrachtet ist das natürlich völliger Quark: wer sich in einer Stadt mit 600.000 Einwohnern nie völlig wohl gefühlt hat, weil das schon die Obergrenze des erträglichen war, sollte von einer 8-Millionen-Metropole wohl besser Abstand halten.

Manchmal ist es auch ein Bild einer schönen Landschaft, von einem Sonnenuntergang vielleicht, das mich an Afrika, an Skandinavien, oder an Asien denken läßt, und da wärst Du jetzt gerne. Immerhin: in Skandinavien bin ich wirklich gerne, aber allzu ernst sollte man solche Anwandlungen trotzdem nicht nehmen.
Vor ein paar Tagen erst überkam es mich beim Anblick einer bewaldeten Hügellandschaft im Abendrot — allerdings nicht auf einem Foto, sondern in den Wäldern vor meiner Haustür. Da mußte ich erstmal Luft holen und mich selbst berichtigen: dort wäre ich nicht gerne, hier bin ich gerne.

Ja, auch ich trage meinen Regenbogen mit mir herum.

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tänään

Heute hatten wir einen ganz herrlich blauen Himmel. Nachdem es die letzten Wochen dauern bewölkt war, habe ich ganz vergessen, daß es noch etwas anderes als Grau gibt. Die Farben in der Abendsonne waren so intensiv, daß es mich fast umgehauen hat.

tänään

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Beim Lesen des Wikipedia-Artikels über Schreiber bin ich auch auf die Diskussionsseite geraten und war einigermaßen erschrocken, wie es da zugeht. Kurz gesagt: wer Vorurteile gegenüber der Wikipedia hat, dürfte sie da bestätigt finden.

Schade. Sehr schade.

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Wenn man heutzutage einen Blick auf die Lohnabrechnung wirft, dann kann einen schon ein Schaudern überkommen: der Beitragssatz der Rentenversicherung ist inzwischen bei fast 20% angekommen — die Renten sind zum Ausgleich eher auf dem absteigenden Ast. Dazu kommen natürlich noch Zuschüsse aus Steuergeldern, die sich gewaschen haben — 2005 sollen es fast 80 Milliarden Euro gewesen sein. Irgendetwas stimmt da doch nicht.
Für mich war der Generationenvertrag der Quell allen Übels: wenn die Zahl der Rentner zunimmt (oder die der Arbeitslosen), dann steigen die Beiträge, dadurch wird Arbeit teurer, und die Arbeitslosigkeit nimmt zu. Deshalb gibt es weniger Beitragszahler, und so weiter.

Gut, nach dem Krieg gab es zwar Renter, aber kein Kapital, aus dem man die Renten hätte zahlen können. Aber hätte man nicht damals gleich anfangen können, Vermögen aufzubauen? Die Beiträge wären dann anfangs etwas höher gewesen, aber die Situation sähe jetzt besser aus.
Wilfried Schreiber (den Namen habe ich zugegebenermaßen vor ein paar Tagen das erste Mal gehört) war da durchaus anderer Ansicht: Die Finanzierung der Rente aus angehäuftem Kapital sei nur für Einzelne möglich, nicht aber für eine ganze Volkswirtschaft. Das bezeichnet man auch als Mackenroth-These. Die Begründung ist denn auch sehr einleuchtend: Wenn ich im Alter einen großen Haufen Aktien (oder Geld) herumliegen habe, dann bringt mir das nicht viel — das kann man bekanntlich nicht essen. Erst dadurch, daß dann eine neue Generation arbeitet und (unter anderem) Nahrungsmittel produziert, bekommt mein Vermögen einen Wert; es stellt also sozusagen nur das Anrecht dar, von den dann Arbeitenden versorgt zu werden. Das aber kann man einfacher haben, wenn man auf die Sparerei verzichtet und stattdessen einen Generationenvertrag schließt.

Nichtsdestoweniger frage ich mich, ob man nicht kurzfristige Schwankungen (zum Beispiel durch hohe Arbeitslosigkeit) besser abfedern könnte, wenn zumindest ein Teil der Renten kapitalgedeckt wäre.

Auch sehr interessant sind übrigens die Punkte von Schreibers Rentenkonzept, die von der Politik nicht umgesetzt worden sind: eine Versicherungspflicht für alle, also auch Selbständige und Leute mit hohem Einkommen zum Beispiel; eine Frührente wollte er nicht zulassen.
Als Beitragssatz hatte er maximal 20 bis 22% vorgesehen — darin enthalten waren aber die Beiträge zur Solidargemeinschaft, also im wesentlichen die Krankenversicherung.

Als Rentenhöhe hat Schreiber 50% des letzten Bruttoeinkommens berechnet. Adenauer fand aber 70% schöner und entgegnete auf den Einwand Schreibers, man könne keine Rentenreform gegen die Mathematik machen, schließlich müsse er die Wahl gewinnen.

Ich glaube, diese Antwort ist auch heute noch ein allgemeiner politischer Leitsatz.

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