JUN
2006
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie sehr bei der Bahn die Arbeitseinstellung von Mitarbeiter zu Mitarbeiter differiert. Während die einen nach jedem Halt durch den Zug gehen‚ selbst dann, wenn die Bahnhöfe im Zehnminutentakt vorbeirauschen‚ Fahrkarten kontrollieren und dabei auch noch freundlich und kompetent sind, sieht es bei manch anderen eher düster aus: sie lassen sich eine geschlagene Stunde gar nicht blicken, und wenn sie dann im Wortsinne vorbeikommen und ihr Noch jemand zugestiegen in den Raum werfen, dann muß man schon laut schreien oder wild mit den Händen fuchteln, um überhaupt wahrgenommen zu werden. Wer die Fahrkarte erst hervorkramen muß, hat jedenfalls keine Chance. Dafür verbringen sie dann schon mal eine halbe Stunde im letzten halben Wagen des Zuges: im Raucherabteil.
Während ich diese Zeilen schreibe (nein, nicht gerade jetzt, sondern letzten Sonntag beim Zugfahren), darf ich Bekanntschaft mit einem Exemplar der angenehmen Sorte machen: er klopft an die Abteiltür, bevor er eintritt, heißt mich (mit unüberhörbar hanseatischem Akzent) herzlich willkommen und bittet dann um meine Fahrkarte. Anschließend wünscht er mir noch gute Reise, und zwar so, als ob er das auch meint und nicht nur auswendiggelernt hat.
Davon dürfte es ruhig ein paar mehr geben!
Kommentare deaktiviert für EingestelltSo ziemlich das letzte, was ich in einem Bioladen erwartet hätte kaufen zu können, sind Zigaretten. Gut, dieser Bioladen kam eher in Supermarktform daher, aber seltsam fand ich das allemal. Richtig Augen gemacht habe ich aber, als jemand vor mir in der Schlange sich von der Kassiererin die Unterschiede zwischen den einzelnen Sorten erklären ließ: Es gibt tatsächlich Zigaretten aus biologischem Anbau.
Toll, dann muß man ja keine Angst vor Pflanzenschutzmittelrückständen im Qualm haben.
Wer mit dem Autoreisezug fährt, sollte vorher vielleicht die Alarmanlage abschalten — jedenfalls dann, wenn sie einen Erschütterungsmelder hat. Natürlich tut das die Hälfte nicht, und dann gibt's ein schönes Hupkonzert komplett mit light show.
Kommentare deaktiviert für KlangvollHeute abend um neun hat hier jemand nach elfenbeinküste karte nachbarn gesucht. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, daß dieser Jemand den gleichen Radiosender wie ich gehört hat und ganz schnell den Namen eines der fünf Nachbarn der Elfenbeinküste brauchte…
Kommentare deaktiviert für Google des TagesAuf die Dauer macht Schmalband-Internet doch nicht so wirklich Spaß, da muß schon DSL her. Als ich dann aber die Preisliste meines bevorzugten Anbieters studiert habe, fing ich an, am Verstand mancher Leute zu zweifeln — und mein eigener stand nicht ganz oben auf der Liste.
Die Geschichte geht ungefähr so: DSL gibt es nur zusammen mit ISDN. Eine DSL-Leitung gibt es nur zusammen mit einem DSL-Zugang. Zugänge gibt es per Volumen oder als Flatrate. Eine Flatrate gibt es nur mit einer ISDN-Flatrate und nur mit bestimmten Bandbreiten der Leitung; volumenbasierte Zugänge gibt es nur mit den Bandbreiten, mit denen es keine Flatrate gibt. Ach ja, eine ISDN-Flatrate gibt es übrigens nur mit einer DSL-Flatrate (also gar nicht mit einem ISDN-Anschluß ohne DSL). Alles klar?
Warum machen die das?
Wenn man sich ein bißchen in Geschichtsbüchern, Zeitungen und ähnlichem umsieht, bekommt man das Gefühl, daß Zensur zu allen Zeiten und in allen Kulturen ausgeübt worden ist und ausgeübt wird. Daß sie nicht in allen Weltgegenden und zu allen Zeiten im gleichen Maße betrieben wird, ist klar, ändert aber an dem grundsätzlichen Problem nichts.
Amnesty International hat jetzt die Kampagne irrepressible.info gestartet. Es geht darum, Auszüge aus zensierten Webseiten im Web möglichst weit zu verbreiten. Weil ich das für eine gute Idee halte, gibt es ab sofort auch hier ununterdrückbare Informationen (siehe rechts unten).
[via netbitch]
Kommentare deaktiviert für Hinter GitternNa, das wäre doch gelacht, wenn nicht gleich am ersten Tag meines Pendlerdaseins (also Mittwoch) schon etwas schiefgehen könnte: Mein ICE fährt aufgrund verspäteter Vorleistungen erst auf halber Strecke los. Weil ich an der falschen Streckenhälfte wohne, darf ich dorthin mit dem Regionalexpress schaukeln.
Die Durchsage im Zug ist dann etwas aussagekräftiger, und es fällt das ominöse Wort Personenschaden. Man sagt ja, daß im Mittel jeder Lokführer einmal in seinem Arbeitsleben jemanden überfährt — nach den Erfahrungen der letzten Zeit glaube ich fast, daß das noch zu tief gegriffen ist.
Zum Glück braucht der RE nur ein paar Minuten länger für die Strecke als der ICE, der dann sogar wartet, und so komme ich immerhin noch pünktlich an.
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