Einträge mit dem Tag ‘Geschichten’

Foundation nach fünfzehn Jahren noch einmal zu lesen, war ein seltsames Gefühl: das Buch ist natürlich dasselbe geblieben, der Rezipient aber nicht. Was mir am deutlichsten aufgefallen ist: die Welt der Foundation fühlt sich klein an. Von der Zivilisation, die eine ganze Galaxis besiedelt, von der gigantischen Hauptstadt Trantor, die einen ganzen Planeten umfaßt, wird zwar erzählt; aber ein Gefühl für die Größe fehlt mir.
Die Grundzüge der Handlung sind schnell erzählt: Hari Seldon hat die Psychologie zu einer exakten Wissenschaft gemacht, indem er Statistik auf menschliches Verhalten anwandte -- ganz analog zur statistischen Mechanik, die das Verhalten von physikalischen Vielteilchensystemen beschreibt.
Dabei entdeckt Seldon, daß das galaktische Reich sich im Zerfall befindet.

And after the Fall will come inevitable barbarism, a period which, our psychohistory tells us, should, under ordinary circumstances, last for thirty thousand years. We cannot stop the Fall. We do not wish to; for Imperial culture has lost whatever virility and worth it once had. But we can shorten the period of Barbarism that must follow---down to a single thousand of years.

Um das barbarische Zeitalter, das dem Zerfall des Reiches folgt, zu verkürzen, gründet er unter einem Vorwand eine neue Zivilisation am Rande der alten; diese manipuliert er mit Hilfe seiner Theorie so, daß sie den Grundstein für den Aufstieg einer neuen Hochkultur legt.
Mit der Bewertung dieses klassischen Asimov-Titels tue ich mich recht schwer: das Thema halte ich für sehr gelungen, die Idee der Psychohistory ist gerade aus den Augen eines Naturwissenschaftlers betrachtet geradezu genial. Als das Werk Anfang der fünfziger Jahre erschienen ist, muß es visionär gewesen sein.
Aus heutiger Zeit scheinen allerdings die Fünfziger doch recht deutlich zwischen den Zeilen durch.

Auf einer Skala von eins bis fünf möchte ich es mit drei bis vier Sternen bewerten und entscheide mich letztlich dafür, es im Kontext seiner Zeit zu sehen und den letzten halben Stern noch aufzurunden. Für SF-Interessierte ist das Buch sicherlich Pflichtlektüre; wer mit dem Genre nicht soviel anfangen kann, findet hier solide hard SF, die dennoch für Mainstream-Leser zugänglich bleibt.

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Amongst by books, there are several that have been waiting for quite some time to be read. There are one or two I have started, but did not make much progress with.

But Brian Greene's Fabric of the Cosmos was among those I did not really look forward to in the first place. By now, I have finished it, and I have to admit there was no reason to hesitate all the time.

In his book, Greene tackles the question of what time and space really are -- are they things, a something; or are they only a mathematical construct that enables us to talk about the relationship between things (whether they are subatomic particles whole galaxies)? This is not a philosopical treatise (for the most part), but quite down-to-earth physics. The author is very successful at relating this physics: the book is quite accessible to non-experts, without being shallow; physicists may be able to learn something new as well.

Starting with classical mechanics' notion of space and time, Greene explains relativistic spacetime and proceeds to string and M-theory, teasing out along the way how physics treats the texture of reality. I was surprised to learn that for instance the origin of the arrow of time[1] is much more complex than I had thought: the second law of thermodynamics is not sufficient to explain it.

In looking at the different theories, the author is also delineating a history of physics  -- much like Singh did for mathematics. This history, in turn, is very well suited to get an overview of physics.

[1] The question is: What is the difference between tomorrow and yesterday? Almost all physical laws are symmetric with respect to past and future, so that phenomena may take place forward as well as backwards. Nevertheless, we can easily tell whether any of a number of macroscopic phenomena is running in reverse: a glass may break, but shards to not spontaneously combine to form a glass; we remember the past, but not the future.

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Splendidly discursive sei David Crystals By Hook or By Crook, so wird der Independent auf dem Umschlag zitiert; und das trifft den Kern ziemlich gut: der Autor fährt im Auftrag der BBC durch England (und Wales), um über die verschiedenen regionalen Dialekte zu berichten. Der Leser erfährt darüber hinaus alles, was ihm bei der Fahrt einfällt -- manchmal sind es die Herkunft von Orts- oder Kneipennamen; aber oft genug spinnt er eine Assoziationskette, die irgendwo enden kann: bei einer Fernsehserie oder auf einem anderen Kontinent zum Beispiel.
Diesen Erzählstil muß man natürlich mögen, wenn einen die Lektüre nicht in den Wahnsinn treiben soll. Andererseits kann man das Buch durchaus längere Zeit beiseite legen, denn einen Faden, den zu verlieren man fürchten müßte, gibt es ja nicht.
Mir hat das Buch ganz gut gefallen, aber irgendwann fing es doch an, sich etwas zu ziehen -- zweihundert Seiten hätten es in meinen Augen auch getan. Das mag allerdings anders aussehen, wenn man einige Zeit in England verbracht und eine Beziehung zu den Orten hat, die Crystal in seiner Journey in Search of English besucht.

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Jetzt, da ich Neal Stephensons jüngstes Werk Anathem durchgelesen habe, wird es Zeit, eine Rezension zu schreiben. Ich muß zugeben, daß ich mich damit schwer tue, und viel besser als der Klapptisch-Eintrag wird sie wohl nicht werden. Gänzlich unmöglich scheint mir eine Diskussion, die zukünftigen Lesern die Spannung erhält: Anathem lebt davon, daß man die Welt bei der Lektüre entdeckt.

Der Autor hat dem Text eine Einführung vorangestellt, die auch einen kurzen historischen Abriß enthält; er ermutigt erfahrene Leser aber, diese zu überspringen:

If you are accustomed to reading works of speculative fiction and enjoy puzzling things out on your own, skip this Note.

Auf den folgenden gut neunhundert Seiten folgen wir dem Erzähler, Erasmas, auf seinen Wegen durch eine seltsame Welt: eine Welt, in der Wissenschaftler in Klöstern leben, in denen sie fast keinen Kontakt zur Außenwelt haben; in der viele bekannte Konzepte unter unbekannten Namen auftauchen; in der das weltliche Leben (sæculum) seltsam verflacht und ungebildet erscheint.

Außerdem folgen wir Erasmas auch auf seinen Streifzügen durch die Metaphysik. An dieser Stelle wird es dann etwas anstrengender: zum einen, weil ich mich nicht sehr gut mit Metaphysik auskenne, und die mit den Theorien verknüpften Namen in Erasmas' Welt nicht mit den bei uns bekannten übereinstimmen; zum anderen, weil hier vieles zwischen den Zeilen gesagt wird, und man deshalb sehr genau lesen muß, um den Faden nicht zu verlieren.

(An dieser Stelle schiebe ich eine Spoilerwarnung ein -- wer Anathem noch lesen möchte und dabei Wert darauf legt, Welt und Handlung zu entdecken, sollte jetzt nicht unbedingt weiterlesen.)

Man kann die Teile des Romans, die die Diskussion über Metaphysik beschreiben, natürlich als Technobabble sehen und einfach überlesen. Ob das, was dann von der Handlung noch übrigbleibt, die Lektüre noch wert ist, darf aber bezweifelt werden: eine halbwegs interessante Reise -- sozusagen ein Roadmovie in Buchform -- immer wieder unterbrochen von längeren Dialogen, und ein recht konfuses Ende lohnen die gut neunhundert Seiten wohl nicht.

Doch nun hinfort mit vagen Andeutungen und her mit einer Inhaltsangabe: Irgendwann in der Vergangenheit ist der Gesellschaft auf Arbre -- so heißt der Planet -- aufgefallen, daß schlimme Dinge passieren können, wenn schlaue Menschen zu viele Werkzeuge in der Hand haben: Neutronenbomben zum Beispiel. In der Folge haben sie ihrer geistigen Elite nach und nach fast alles weggenommen, und der moderne Avout lebt in einer klosterähnlichen Gemeinschaft (Math), in der er nur drei Dinge besitzt: Bolt (Kutte), Chord (Gürtelschnur) und Sphere (eine in der Größe veränderliche Kugel, die unter anderem als Sitzgelegenheit dient). Aufgrund ihrer Abgeschiedenheit werden den Avout in der weltlichen Gesellschaft alle möglichen und unmöglichen Eigenschaften angedichtet; nehmen sie doch je nach Math nur einmal pro Jahr, Jahrzehnt, Jahrhundert oder gar Jahrtausend Kontakt mit der Außenwelt auf.

Die Geschichte beginnt kurz vor Apert, dem zehntägigen Öffnen der Außentür in Erasmas' Math: es herrscht verständlicherweise einige Aufregung, und als der Tag gekommen ist, nimmt man die Gelegenheit wahr, sich die Welt extramuros anzusehen und Verwandtenbesuche zu machen. Nach Ablauf der zehn Tage findet man wieder in den gewohnten Gang der Dinge zurück.

Der ändert sich, als auf Befehl der Inquisition das Observatorium der Math ohne weitere Erklärung geschlossen wird. Solchermaßen herausgefordert, bemühen sich einige der Avout nach Kräften, den Grund der Geheimniskrämerei herauszufinden. Sie machen schließlich ein außerirdisches (oder außer-arbrisches) Raumschiff ausfindig, doch noch bevor sie dazu wesentlich mehr in Erfahrung bringen können, wird eine ganze Reihe von ihnen durch einen Ritus namens Voco aus der Math in die säkulare Welt gerufen. Dies geschieht üblicherweise, wenn die Regierung einen bestimmten Experten benötigt; doch in diesem Falle gibt es gar ein Convox, eine Art Konferenz, an der Avout aus der ganzen Welt teilnehmen. Auf diesem Convox soll in der Tat diskutiert werden, wie man mit der bislang noch unbekannten Raumschiffbesatzung, für die sich die Bezeichnung Geometer eingebürgert hat, umgehen soll.

Erasmas folgt einem Rat des geheimnisvollen Fraa Jad, einem Millenarian, und reist nicht direkt, sondern auf Umwegen zum Konferenzort. Auf dem Weg dorthin lernt er bereits einiges über Metaphysik ("Metatheorics"), das dann später noch vertieft wird. Insbesondere wird eine Erweiterung der Kantschen Ideenlehre präsentiert, derzufolge es nicht nur eine Welt der Ideen und eine der Gegenstände gibt, sondern ein komplexes Netz von Welten, von denen einige "idealer", andere "gegenständlicher" sind, so daß die Gegenstände unserer Welt die Ideen einer anderen sein können.

Doch damit nicht genug: das menschliche Bewußtsein, so wird behauptet, hat die Gabe, Verbindung mit anderen Welten aufzunehmen; wenn wir uns eine fiktive Situation vorstellen -- es könnte jetzt etwa an der Tür klingeln, und ich würde diesen Text beenden, um Besuch zu empfangen -- dann beobachten wir eigentlich eine reale Situation in einer anderen Welt.

Schließlich wird noch von zwei sagenumwobenen Gruppierungen berichtet, deren Existenz jedoch höchst zweifelhaft ist: die Rhetoren können durch Manipulation von Aufzeichnungen die Vergangenheit beeinflussen; die Incanter besitzen eine besonders ausgeprägte Verbindung zu anderen Welten und nutzen diese, um die Gegenwart zu verändern.

Im letzten Teil des Buches stellt sich heraus, daß alle diese Überlegungen mit ziemlicher Sicherheit zutreffen: die Geometer sind in Wirklichkeit ein recht bunter Haufen, sie stammen aus vier verschiedenen Welten, die Arbre alle recht ähnlich, aber doch nicht gleich sind. Als eine kleine Gruppe, zu der auch Erasmas gehört, schließlich in eine Umlaufbahn geschossen wird, um das fremde Raumschiff zu erkunden, geht es wirklich drunter und drüber: während ihrer Mission haben die frischgebackenen Astronauten seltsame Träume und Gedächtnislücken. Sind hier etwa Incanter am Werk? Es sieht ganz so aus. An Bord des fremden Raumschiffs geht es noch einmal hoch her, doch nachdem sich das Knäuel der Weltlinien gelöst hat, wird ein Friedensvertrag unterzeichnet.

An dieser Stelle wäre die Geschichte zu Ende, doch eine Frage läßt unsere Helden nicht los: was ist mit Fraa Jad? Ist er wirklich schon gestorben, bevor es richtig losging? Haben wir ihn nicht eben noch... Offenbar sind auch die Rhetoren nicht faul gewesen, und man weiß nicht mehr so recht, wem man trauen darf.

Zu guter Letzt wagt Arbre einen Neuanfang und hebt die alte Trennung von Säkulum und Maths auf. Der Schritt scheint nicht unbedingt folgerichtig, doch ich denke, hier hülfe es, das Buch erneut zu lesen. Das ist auch das größte -- das einzige -- Problem, das ich mit  Anathem habe: es ist ein gutes Buch, aber auch schwer verdaulich. Um es wirklich zu verstehen, müßte ich es ein zweites Mal lesen. Und bevor ich das tue, müßte der Stapel der ungelesenen Bücher erst etwas schrumpfen.

Der Leser möge die Länge dieser Rezension entschuldigen -- für eine kürzere fehlen mir leider die Fertigkeiten.

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This book is so great.

Having claimed that Anathem has scientists living in convents just like monks and nuns, I can, after one hundred and fifty pages, elaborate a bit: in the distant past, one Cnoüs had a vision that each of his two daughters interpreted in her own way. Whereas one thought he had seen God and spoken against idol worship; the other one maintained he had witnessed something like a Thing in itself, a world of platonic ideas, and that he preferred that to the world of phenomena.

The former daughter became the founder of religion in a quite Christian sense; the latter, however, founded the mathic world. I do not know anything quite like it in our world, except maybe for the concept of the Ivory Tower. The avout, as the inhabitants of the maths are called, are probably best described as mathematicians or maybe theoretical physicists: for they strive for knowledge as an end in itself. Any application of that knowledge is of no interest to them.

Day-to-day life in the maths, could not be more different from that in earthly research institutes; it resembles traditional convents instead: there is Discipline, a set of rules regulating every aspect of life, including a list of plants sanctioned in the garden; there is the inquisition, making sure rules are adhered to; there are daily masses; and of course a strong relationship with tradition.

At this point, it may be important to mention the immense age of  Anathem's world -- the ancient world of what is not quite Greece lies seven thousand years in the past; the Praxic Age, reminiscent of our Industrial Age, has passed three or four thousand years ago. Therefore, some things that are new to us may have a tradition that extends for millennia.

Even folding tables. Amongst all the grand concepts and the awe-inspiring world there are time and again details that make me laugh, or area feast for the geek inside me. Take, for example, the two thousand five hundred year folding table, taken from army supplies, but with a mechanism so complicated that it leaves the protagonist at a loss even after trying for a quarter of an hour. Fortunately, there is a manual; but that is merely five centuries more recent than the table and thus written in a language hardly accessible to the average reader. If you do not think this is funny, or at least interesting, you will hardly find Anathem an enjoyable read.

As for me, I am two chapters into the book and cannot get enough of it. More to follow shortly.

[Edit: Typos, Übersetzung]

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Frankly, there is nothing borrowed I could write about, but I do have a new and an old book; or at least one I have just finished, and one I have started a few days ago. The former is Wee Free Men by Terry Pratchett. I have been a bit disappointed with Making Money, but the little blue men made up for that: this is Pratchett at his best. It is not quite as harshly criticising society as the later adult Discworld books are -- but I would not expect that from a children's book. The wee free men are simply loveable characters with their naïve, rash ways, and their Scottish dialect is great.
Apart from that, the book is just like Pratchett. It is a quick and funny read; and if I just said not as harshly criticizing, I do not mean there is no criticism. It is, however, not the main issue, and it is put forth in a somewhat gentler way.

The new book is by Neal Stephenson, one of my favourite authors. I believe I could rather do without Pratchett than without Stephenson: he does not write as many books, but they are much more diverse. Cryptonomicon, my first, is set both in World War II and in the near future (by now, that should probably read the present). It is -- more or less -- about cryptography. Its successor, The Baroque Cycle, shows how Science and modern finance came into being during the Age of Reason. Both books show Stephenson's calm writing, which I am very fond of: he mostly dispenses with classic rising action/falling action and tells a story instead. Often, he includes details that only appeals to geeks: take the dependence of mathematical skills on sexual fulfillment (with equations and diagrams!); or the small day-to-day tasks that were in the seventeenth century quite different than in the twenty-first.

Stephenson's latest book, Anathem, is not set on the Earth at all, but in a strange parallel world: scientist are living like monks and nuns (fraas and suurs) in convents (maths), their life ordered by a huge mechanical clock. Some of them interact with the sæcular world but once a decade, century or even millennium.

This story is being told in a very appropriate language that makes the monastic setting real. I have been enthused from the first page, but I have to admit that Anathem is hard to read because of that language (including quite a few terms invented by Stephenson). However, it promises to be worth it.

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Bei der Bewertung von Rudolf Kippenhahns Verschlüsselten Botschaften finde ich mich in einem Dilemma wieder; denn die größte Schwäche des Buchs ist gleichzeitig seine größte Stärke: der Autor verzichtet beinahe völlig auf Mathematik. Daher kann er moderne Schlüsselverfahren lediglich streifen. Wer hier einen Einblick gewinnen will, ist etwa mit Schneiers Applied Cryptography besser bedient.

Dem mathematischen Laien allerdings hat Kippenhahns Werk einiges zu bieten. Klassische Verfahren wie der Caesar-Chiffre werden recht ausführlich erklärt, und auch einige weniger bekannte Methoden wie etwa eine Transposition mittels einer drehbaren Schablone finden Erwähnung.
Einen recht breiten Raum nimmt die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts ein, hier besonders die Enigma. Neben der legitimen Ver- und Entschlüsselung stellt der Autor auch die Schwächen der Verfahren und die daraus resultierenden Angriffspunkte vor.

Die theoretischen Abschnitte sind immer wieder unterbrochen von plastisch erzählten historischen Szenen; so bleibt die Lektüre auch dann abwechslungsreich, wenn die Theorie wegen mathematischer Vorkenntnisse einige Längen aufweist, oder aber mangels solcher Kenntnisse sehr trocken wird.

Zum Schluß werden auch moderne Verfahren kurz angerissen, und man erfährt etwa, wie Public-Key-Kryptographie prinzipiell funktioniert, oder die Geheimzahl einer Scheckkarte abgesichert wird.
Unter dem Strich ist das Buch eine gute Einführung in die Kryptologie; wer sich mit den Verfahren bereits etwas auskennt, der hat immerhin eine kurzweilige Lektüre, bei der er auch noch ein paar interessante historische Details lernen mag.

[Diese Rezension ist auch bei Lovelybooks verfügbar (derzeit leider nur für dort registrierte Mitglieder]

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In my experience, reviews have to be written shortly after finishing a book, or not at all. Otherwise, I lose the close relationship to the text. It is almost as if I have not, in fact, read it myself; but rather as if I had talked to someone who has read it.

It has been several weeks that I have finished Bromeliad, the Nome trilogy. Nevertheless, I will try and commit to paper the thoughts I encountered while reading it.

A space ship lands on a distant platen, but the crew are unable to leave: for good or evil, they have to prepare for a permanent stay. In reality, their survival would be quite unlikely; in fiction, many a civilisation has been founded in this way. Personally, I will always think of this theme as that of  Bradley's Darkover series.

I digress, but the history of Pratchett's Bromeliad is quite similar, but backwards: the extraterrestrial Nomes are stranded on Earth, and over the course of a few millennia, they devolve from a star-faring people to a pre-technological one. Knowing the author's sense of humour, it is hardly surprising to see their only surviving artefact being passed on to a lonesome group of hillbillies that will die out presently. Communication with the indigenous populace (us) has failed, too, and the Nomes soon discover caricatures of themselves as, well, garden gnomes.

If everything ends well, they may thank Luck, but also a several people among their own who show courage and perseverance. In the meantime, the reader may enjoy Pratchett's typical jokes and puns; and just as typically, the author holds a mirror up to our society -- in fact, he does so twice: we may take a look at ourselves through the eyes of the Nomes, lurking beneath the floorboards and discussing whether humans are intelligent; and we have the Nomes themselves and their very human ways. It may be in the eye of the beholder, but I get the impression that Pratchett is especially poking fun at (Christian) religion and its rituals.

If you like Pratchett and would like to look beyond the Disc, I can recommend the trilogy; it may be a good starting point for those who do not yet know him, and who have been put off by the Discworld hype so far.

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Manche Bücher haben am Anfang eines jeden Kapitels eine stichwortartige Zusammenfassung des Inhalts -- ich erinnere mich an eine Robinson-Ausgabe, bei der das etwa so aussah: 27. Kapitel -- In welchem Robinson dies und jenes findet. Ich habe gerade noch einmal nachgeschlagen und festgestellt, daß meine Ausgabe das nicht hat.

Pratchett hat in den letzten Scheibenwelt-Bänden auch solche Zusammenfassungen geschrieben. Seitdem muß ich am Ende jedes Kapitels wieder zum Anfang zurückblättern, weil ich sie vorher nicht verstehe.

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Vor einigen Wochen habe ich auf dem Wühltisch eines örtlichen Buchhändlers den Roman 2367 -- Experiment Hex von Rhiannon Lassiter entdeckt; weil ich den Klappentext recht ansprechend fand, habe ich es kurzerhand erworben: um Menschen (die 'Hex'e aus dem Titel), die "über ihr Bewußtsein" in Datennetze eindringen, sollte es gehen; und um ein totalitäres Regime, das Angst vor den Hexen hat und sie verfolgt.
Leider hat die Autorin diese beiden Ansätze gründlich verspielt. Vom Regime erfahren wir nichts (außer daß Hexe von Staats wegen ermordet werden); das Eintauchen in die Datennetze ist -- wie in sehr vielen Cyberspace-Romanen -- in meinen Augen völlig unglaubwürdig dargestellt; und zu guter Letzt ist es für den Fortgang der Geschichte unerheblich, ob nun Hexe oder Brillenträger gejagt werden: übrig bleibt eine Klasse Menschen, die der Staat verfolgt, für Experimente mißbraucht, und tötet.
Kurz gesagt: die Geschichte an sich ist eher schwach. Dazu kommt leider noch, daß die Sprache oft ziemlich holperig ist. Ich weiß zwar nicht, ob man das der Autorin anlasten muß, oder ob es eher an der Übersetzung liegt (das Original ist in Englisch verfaßt); aber für den Leser der deutschen Ausgabe bleibt in jedem Falle ein unbefriedigender Eindruck zurück.

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