Archiv vom Oktober 28th, 2006

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Daß es für Gesetzeshüter nicht immer opportun ist, ihren Beruf allen Umstehenden kundzutun, ist einleuchtend.
Aber: wofür bitteschön braucht man unbeschriftete Fahrzeuge mit Zivilkennzeichen und aufgepappten Blaulichtern bei einer Demonstration?

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Seit ein paar Bauarbeiter mal einen Turm etwas zu hoch gebaut haben, gibt es auf der Erde verschiedene Sprachen. Wenn die sich nur dadurch unterschieden, daß sie verschiedene Wörter gebrauchten, dann wäre die Welt ziemlich langweilig und die Übersetzer arbeitslos.

Richtig interessant wird es erst, wenn Grammatik in's Spiel kommt. Darauf will ich jetzt aber gar nicht hinaus — bei den Vokabeln gibt es nämlich auch noch einen kleinen Haken: nicht jedes Wort existiert in jeder Sprache. Wenn also ein Übersetzer über ein Wort stolpert, das in der Zielsprache nicht existiert, dann muß er den Begriff passend umschreiben.
Umgekehrt kann es natürlich auch vorkommen, daß der Autor im Originaltext eine Umschreibung benutzt hat, weil das passende Wort in seiner Sprache nicht existiert. Ein Übersetzer kann dann diese Umschreibung möglichst wörtlich in die Zielsprache übersetzen; vielleicht existiert dort aber auch ein Wort, das sich sozusagen im Zentrum der Umschreibung befindet. Ein guter Übersetzer benutzt dieses Wort.

Neulich habe ich ein schönes Beispiel gefunden: Elronds Last Homely House, das Letzte Heimelige Haus, heißt auf Finnisch einfach Viimeinen Koto.

Das Wort koto existiert heute eigentlich nicht mehr — das Zuhause heißt koti; es gibt aber den erstarrten Essiv kotona (zu Hause) und eine Form, die wie ein Partitiv aussieht, aber wohl eher ein Ablativ ist: kotoa (von zu Hause).

Dadurch bekommt das Wort jedenfalls einen sehr heimeligen Klang — irgendwie passend zur Jahreszeit.

Nach Hause ist übrigens kotiin, also der Illativ von koti.

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