MÄR
2006
Bei Telepolis schreibt Gerhard Fröhlich über Unethische Autorenschaften; also Wissenschaftler, die als Autoren bei einem Beitrag aufgeführt sind, obwohl sie nicht an seiner Entstehung mitgearbeitet haben, oder umgekehrt Autoren, deren Namen nicht genannt werden.
Der Katalog der Verfehlungen liest sich teils ziemlich greulich, aber wer jetzt den Eindruck bekommt, daß grundsätzlich alle Autorenlisten frisiert sind, der irrt glücklicherweise.
Ich kenne durchaus Institutsleiter, die nur dann in der Autorenliste erscheinen, wenn sie auch tatsächlich am Paper mitgearbeitet haben; und wenn bei uns jemandem für helpful comments gedankt wird, dann hat er auch genau diese beigetragen — in der Regel im Rahmen der weiter unten im Artikel erwähnten Kaffeepausen-Gespräche.
Wer wirklich substanziell mitgearbeitet hat, wird selbstverständlich auch Koautor.
Und was das Pingpong der "kühnen Vermutungen" (Popper), Scherze, Einwände und Gegenkritiken anbetrifft, so bleibt doch anzumerken, daß es — zumindest in den Naturwissenschaften — damit nicht getan ist. Von dem Augenblick, in dem die Idee und die Überzeugung ja, so könnte es gehen da sind, bis zu dem Moment, da alle Daten für eine Veröffentlichung stehen, ist es eben ein langer und arbeitsreicher Weg.
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