Einträge mit dem Tag ‘Wissenschaft’

Wie wär's mit einer kleinen Supernova vor der Haustür? Einerseits muß man schon ein paar Millionen bis eher Milliarden Jahre warten, bis so ein Stern bereit für's große Feuerwerk ist. Andererseits gibt es natürlich einen ganzen Haufen Sterne da draußen, so daß es schon gelegentlich (auch in menschlichen Zeiträumen) mal kracht.

Jetzt sieht es so aus, als ob Beteigeuze (der linke Schulterstern des Orion) in nächster Zeit explodieren könnte.

Zugegeben ist das noch kein Grund, in große Begeisterung (oder Panik, je nach Geschmack) auszubrechen: zum eines ist das nur eine mögliche Interpretation der Daten, es gibt aber auch noch andere Erklärungen. Zum anderen kann in nächster Zeit durchaus heißen, daß wir noch ein paar Jahrhunderte darauf warten müssen.

Aber spannend finde ich das trotzdem.

[via Slashdot]

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Wenn es darum geht, einen Verbrecher zu überführen, dann wir heutzutage gerade bei spektakulären Verbrechen gerne der genetische Fingerabdruck zuhilfe genommen. Die begriffliche Anleihe macht es schon deutlich: die DNS, die unsere Erbinformationen enthält, ist individuell einmalig. Finde ich (zum Beispiel durch einen Massengentest) eine Übereinstimmung zwischen einem Menschen und einer am Tatort gefundenen Spur, so habe ich also den Täter -- wenn die Spuren nicht zufällig übereinstimmen; die Wahrscheinlichkeit für eine solche zufällige Übereinstimmung, so ist oft zu hören, sei winzig: eins zu einer Milliarde, solche oder ähnliche Zahlen hört man dann.

Wie die Los Angeles Times Ende letzter Woche berichtete, sieht die Wahrheit wohl etwas anders aus. Selbst in mittelgroßen Datenbanken finden sich diverse Paare von Personen, deren genetischer Fingerabdruck übereinstimmt. Dabei handelt es sich durchaus nicht nur um enge Verwandte; in einem Fall gab es sogar eine Übereinstimmung zwischen einem Schwarzen und einem Weißen.

Einerseits wenig überraschend, andererseits aber doch erschreckend finde ich, daß das FBI sich offenbar bemüht, diese Erkenntnisse herunterzuspielen und weitere Überprüfungen zu verhindern.
[via Slashdot]

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Bei Telepolis schreibt Gerhard Fröhlich über Unethische Autorenschaften; also Wissenschaftler, die als Autoren bei einem Beitrag aufgeführt sind, obwohl sie nicht an seiner Entstehung mitgearbeitet haben, oder umgekehrt Autoren, deren Namen nicht genannt werden.

Der Katalog der Verfehlungen liest sich teils ziemlich greulich, aber wer jetzt den Eindruck bekommt, daß grundsätzlich alle Autorenlisten frisiert sind, der irrt glücklicherweise.

Ich kenne durchaus Institutsleiter, die nur dann in der Autorenliste erscheinen, wenn sie auch tatsächlich am Paper mitgearbeitet haben; und wenn bei uns jemandem für helpful comments gedankt wird, dann hat er auch genau diese beigetragen — in der Regel im Rahmen der weiter unten im Artikel erwähnten Kaffeepausen-Gespräche.
Wer wirklich substanziell mitgearbeitet hat, wird selbstverständlich auch Koautor.

Und was das Pingpong der "kühnen Vermutungen" (Popper), Scherze, Einwände und Gegenkritiken anbetrifft, so bleibt doch anzumerken, daß es — zumindest in den Naturwissenschaften — damit nicht getan ist. Von dem Augenblick, in dem die Idee und die Überzeugung ja, so könnte es gehen da sind, bis zu dem Moment, da alle Daten für eine Veröffentlichung stehen, ist es eben ein langer und arbeitsreicher Weg.

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Bei Telepolis gibt es einen ganz interessanten Beitrag über Wissenschaftstheorie. Ausgehend vom Kreationismus und ähnlichen Angriffen auf die Wissenschaft macht der Autor klar, daß das Attribut nur bei einer wissenschaftlichen Theorie fehl am Platze ist, da der umgangssprachliche Gebrauch des Begriffs "Theorie" völlig anders ist als der wissenschaftliche. Wissenschaftliche Theorien wie die Quantenmechanik oder die Evolutionstheorie repräsentieren das Äußerste, was an wissenschaftlicher Erkenntnis zu haben ist.

Darüberhinaus referiert er sowohl Poppers (recht bekannte) These von der Falsifizierbarkeit als auch Kuhns (weniger bekannte) Paradigma-These. Im Diskussionsforum haben sich zwar einige Stimmen erhoben, die den Artikel für oberflächlich halten, aber ich denke, man bekommt trotzdem einen Eindruck, wie Wissenschaft funktioniert.

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