Einträge mit dem Tag ‘Steuern’

Achtzig Prozent der weltweit verfügbaren Literatur bezüglich Steuern seien auf Deutsch verfaßt, sagt man. Ich weiß nicht, ob das wirklich stimmt oder eine urban legend ist — fest steht jedenfalls, daß das deutsche Steuersystem ganz schön kompliziert ist.

Wer in der glücklichen Lage ist, Wertpapiere sein eigen zu nennen, bekommt neuerdings von seiner Bank am Jahresende eine Jahresbescheinigung über Kapitalerträge und Veräußerungsgeschäfte aus Finanzanlagen.
Wenn man die durchblättert, kommt man wirklich aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus: Eine Seite Anschreiben (mit richtig viel Text), eine Seite Hinweise (mit noch mehr Text), ein amtliches Hinweisblatt.
Dann (bei mir) drei Seiten mit Zahlen, die man dann in die diversen Anlagen zur Steuererklärung eintragen darf. Weil ich nicht zu den Leuten gehöre, die richtig was auf der hohen Kante haben, sind die Zahlen natürlich alle fürchterlich klein, so klein, daß ich sie gar nicht in die diversen Anlagen verteilen muß.
Was ein Glück.
Als letztes liegt dem Paket nämlich noch ein Merkblatt bei. Das Blatt hat 16 Seiten, und auch ein Hochschulabschluß ist nicht unbedingt ausreichend, um seinen Inhalt zu verstehen.

Muß das sein? Hat das irgendeinen Sinn? Jedenfalls abgesehen davon, einen Haufen Finanzfachleute in Lohn und Brot zu halten?

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Die Times berichtet über die geplante Mehrwert- und Einkommensteuererhöhung der neuen Bundesregierung. Kurz zusammengefaßt: Wer schonmal in das Innere eines VWL-Lehrbuches gesehen hat, hätte die Steuern nicht erhöht; weil sie doch erhöht werden, kann man sich von Deutschland schonmal bis 2010 verabschieden — und möglicherweise auch gleich von Osteuropa.

(via GBlog)

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Kur Gast hat dem manager magazin eine lustige und ziemlich entlarvende Antwort entlockt.

Szenario: Um Steuerflüchtlinge ins Inland zurückzuholen, könnte man ihnen einen ermäßigten Steuersatz anbieten. Sie würden dann weniger Steuern zahlen als Bürger, die nicht mit der Abwanderung ins Ausland drohen.

Kur Gast (und kirjoittaessani) sind der Meinung, diese Möglichkeit sei abzulehnen, weil Recht für alle gleich gelten müsse.

Die Manager sind der Meinung, das entspreche "keiner zielführenden Strategie": schließlich seien die Steuereinnahmen bei Annahme der Möglichkeit höher als bei ihrer Ablehnung. Damit beweisen sie eindrucksvoll, wie man durch fehlerhafte Theorien zu falschen Schlüssen kommen kann.
Sie ignorieren Rückwirkungen der Entscheidung auf andere Steuerzahler, die nicht abwandern wollen (oder können), völlig. Ist es denn so abwegig, daß die Steuerzahlungsmoral der Benachteiligten unter einem Rabatt leiden könnte? Die Möglichkeit muß man zumindest in Betracht ziehen, und dann sieht die Strategiebewertung schon ganz anders aus.
Also: erst denken, dann Strategie erstellen.

[gefunden via Stackenblochen]

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