Einträge mit dem Tag ‘saksan kieli’

Daß es in unserer Gesellschaft unglaublich wichtig ist, jung zu sein, ist nichts neues; wenn man schon nicht mehr jung an Jahren ist, dann hat man doch wenigstens jung zu denken und sich so zu fühlen. Alt und weise darf — und will — wohl niemand mehr sein.

Manche Leute haben offenbar eine solch panische Angst vor dem Alter, daß sie auf gar keinen Fall 18 oder 34 oder sonstwieviele Jahre alt sein wollen — also sind sie 18 Jahre jung. An der Stelle bekomme ich dann regelmäßig einen Krampf in der Semantikeinheit meines Hirns. Wenn 25 mehr ist als 18, dann ist jemand, der 25 Jahre jung ist, wohl auch jünger als mit 18? Mit 36 wäre man dann gar doppelt so jung wie zur Volljährigkeit.

Wer unbedingt einen Jugendkult betreiben möchte, soll das gerne tun, aber nach Möglichkeit ohne Vergewaltigung der Sprache.

Reicht mir mal einer die Salzstreuerin?

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Von den Inuit wird oft behauptet, sie haben n Wörter für Schnee; dabei ist n in der Regel recht groß, z.B. 100. Das stimmt natürlich nicht. Eigenart hat das zum Anlaß genommen, nach deutschen Wörtern für betrunken zu fahnden. Bis dato sind 37 zusammengekommen — nicht schlecht. Andernorts bildet man schon Koalitionen für Alkohol.

Weil es in Großbritannien nicht oft schneit, erwartet man im Englischen auch kein großes Vokabular in dieser Richtung. Dafür sind die Briten umfangreich ausgestattet, wenn es um Schlamm geht.

Ganz anders geht es in Finnland zu: dort schneit es zwar durchaus des öfteren, es gibt aber kein finnisches Wort für schneien. Stattdessen regnet es Schnee, sataa lunta. Es kann auch Hagel oder Schneeregen regnen: sataa rakeita, sataa räntää. Notfalls regnet es sogar Wasser, sataa vettä, aber das ist ja das gleiche, wie wenn es bloß regnet, sataa.

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