Einträge mit dem Tag ‘Challenge 20/13’

Eigentlich bin ich kein großer Fan von Biographien, aber heute will ich eine Ausnahme machen und ein paar Worte zu Heisenbergs Der Teil und das Ganze sagen.

Mich hat vor allem interessiert, einen Einblick in die Anfangszeit der Quantenmechanik zu bekommen -- eine Zeit, in der die Tür zu einem weiten Feld gerade aufgestoßen war, in der es (jedenfalls aus heutiger Sicht) viel zu entdecken und zu erforschen gab und in der Geschichte passierte. In dieser Beziehung bin ich natürlich auf meine Kosten gekommen, aber es gibt auch noch andere interessante Episoden in dem Buch. Bevor ich auf diese näher eingehe, will ich noch kurz erwähnen, daß der an den physikalischen Laien gerichtete Text zu wissenschaftlichen Problemen meist nur Andeutungen macht, die gerade ausreichen, die Neugier zu wecken, nicht jedoch, sie zu stillen. Da werde ich mich wohl noch anderweitig informieren müssen.
So war mir zum Beispiel neu, daß die Heisenbergsche Quantenmechanik ursprünglich keine Wellenmechanik war. Die hat Schrödinger erst später eingeführt, und ich wüßte doch zu gerne, wie diese ursprüngliche Formulierung aussah.

Neben der Physik kommen aber, wie gesagt, auch noch andere Themen vor.
Die Beschreibung der Anfangszeit in Göttingen und der Spaziergänge, die Heisenberg dort mit Bohr unternimmt, haben ein bißchen das Gefühl von Heimat geweckt.
Besonders eindrücklich habe ich aber die Zeit des dritten Reiches empfunden -- man redet dabei so oft von der Verfolgung der Juden und anderer Minderheiten, daß der Blick auf den Durchschnittsbürger oft ein bißchen in Vergessenheit gerät: die bedrückende Stimmung in einem totalitären Staat, die Katastrophe, die vielen schon früh als unausweichlich erschien, und die Frage, wie man sich selbst verhalten soll.

Zum Schluß möchte ich noch kurz auf die Art der Darstellung eingehen: Der Autor bestreitet große Teile des Buches durch Gespräche mit Zeitgenossen. Das zieht den Leser in die Geschehnisse mit hinein und sorgt gleichzeitig für einen sehr persönlichen Blick auf die Dinge.

Mir fehlt, wie zu Anfang schon angedeutet, die Erfahrung, diese Form der Darstellung in den Kontext anderer Biographien einzuordnen. Mir hat sie jedoch gut gefallen.

Comments Off on Ein Physikerleben

Heute habe ich das erste Buch aus der Challenge 20/13 beendet -- ein Buch, das ich abgebrochen und (bis jetzt) nie beendet habe: Magyk von Angie Sage.
Diese Buch habe ich mir damals aus einem etwas seltsamen Grunde gekauft: ich bin nämlich beim Buchhändler meines Vertrauens über einen späteren Band der Reihe gestolpert, und der hieß Physik. Als Physiker mußte ich natürlich genauer hinsehen, und die für die englische Sprache seltsame Schreibweise hat mich dann bewogen, den ersten Band zu bestellen.

Die Geschichte ist eigentlich schnell erzählt, ich will mich aber mit ein paar Andeutungen begnügen, um etwaigen Lesern nicht den letzten Rest Spannung zu nehmen -- die Handlung ist nämlich ziemlich vorhersehbar. Angesiedelt in einem fantasy-typischen Spätmittelalter (mit Zauberern natürlich) folgen wir den Geschicken zweier in einfachen Verhältnissen aufwachsender Kinder, die quasi als doppeltes Aschenputtel zu Höherem bestimmt sind.
Magyk wartet durchaus mit ein paar netten Details auf. So sind zum Beispiel die Zaubersprüche (pseudo-altertümliches Englisch statt pottersches Latein) in einer anderen Schriftart gesetzt. Gleiches gilt für magische Fachausdrücke, etwa caused nicht im Sinne von verursacht, sondern als telekinetische Beeinflussung. Leider täuschen diese Einzelheiten nicht über die Vorhersehbarkeit der Geschichte hinweg. Insbesondere das Rätsel, daß Septimus Heap, Namensgeber der ganzen Reihe, gleich zu Beginn noch als Neugeborenes stirbt, ist für den Leser recht schnell gelöst. Die Autorin nimmt es trotzdem über zweihundert Seiten mit, und auch die klügeren der Protagonisten bleiben bis zum Schluß im Dunkel.
Vielleicht sollte man an ein Jugendbuch in dieser Hinsicht nicht zu viele Ansprüche stellen, mich stört es aber doch.
Letztlich vergebe ich drei von fünf Sternen, weil Magyk immerhin eine ganz unterhaltsame Lektüre bietet. Nur auf Physik werde ich wohl verzichten.

Comments Off on Ein bißchen magisch

Wie schon angekündigt, habe ich mit die Kriterien zur Lesechallenge näher angesehen und dabei festgestellt, daß ich für - was ein Zufall - dreizehn davon schon passende Bücher habe:

Ein Buch mit mindestens 500 Seiten

Nicht so einfach, wie man denken sollte, weil ich gerade keine dicken Fantasy-Schinken horte. Passen würde aber Magyk von Septimus Heap oder Die Flut von Wolfgang Hohlbein.

Ein Buch, dessen Cover dir gar nicht gefällt

Gar nicht ist manchmal ein relativer Begriff, aber The Thousand Orcs von R.A. Salvatore hat sicher nicht das beste Cover aller Zeiten.

Ein Buch, das mit dem Buchstaben “Z” im Titel beginnt

Hier muß ich für's erste passen.

Ein Buch in dem mindestens 1 Tier vorkommt

Ich nehme an, das Tier soll nicht nur im Buch, sondern auch im Titel vorkommen. Hund Katze Maus kann jeder, aber ich habe Oscar Wilde and the Nest of Vipers von Gyles Brandreth.

Ein Buch, das mittlerweile seit einem Jahr auf deinem SuB liegt

Das ist wieder leicht, mein Stapel Ungelesener Bücher ist ein echter Stack: ich lese immer die Neuzugänge als erstes, der Rest wartet monate- oder jahrelang. Zum Veispiel der Wolkenspringer von Daniel Tammet.

Ein Buch, das schon einmal gelesen wurde oder gebraucht ist

Ich habe gerade eine alte, noch in Fraktur gesetzte Ausgabe von Goethes Faust bekommen. Die wäre eine Möglichkeit, ein Band aus Samuel Pepys' Tagebüchern eine andere.

Ein Buch mit einem schwarz-weißen Cover

Sobald er sich wieder angefunden hat: Haarmann von Peer Meter und Isabel Kreitz.

Ein Buch, das du abgebrochen und nie beendet hast

Vor Jahren habe ich ein paar Kapitel von Magyk gelesen.

Ein Buch, dessen Autor weder deutsch- noch englischsprachiger Herkunft ist

Darauf freue ich mich schon lange: Les 3 Formules du Professeur Sato aus der Reihe Blake und Mortimer des Frankobelgiers Edgar P. Jacobs. Diesen Band kenne ich nämlich noch gar nicht.

Ein Buch, dessen Erscheinung du kaum erwarten konntest

Hmm, das ist schwierig: wenn ich auf solch ein Buch warte, landet es natürlich nicht auf dem SuB, sondern wird sofort gelesen. Das letzte war wohl The Wise Man's Fear von Patrick Rothfuss. Im Moment muß ich passen, aber vielleicht ergibt sich im Laufe des Jahres noch etwas.

Ein Buch, das alle Vokale [a, e, i, o, u] im Titel enthält

Gar nicht mal so einfach, aber wenn der Titel lang genug ist, geht's: The hundred-year-old man who climbed out of the window and disappeared von Jonas Jonasson.

Ein Buch von einem kleinen/unbekannteren Verlag

Man kann sicher streiten, ob gewisse Verlage klein oder groß sind; aber wenn ich nach dem ISBN-Nummernkreis gehe, gehört Mare zu den kleinen. Nun denn: Heyerdahl von Ragnar Kvam.

Ein Buch, das vor dem 21. Jahrhundert veröffentlicht wurde (bis 1999)

Da ist die Auswahl wieder ziemlich groß. Wenn ich mutig bin, werden es die Canterbury Tales von Geoffrey Chaucer (14. Jh), ansonsten vielleicht ein Band aus Pepys' Diary (17. Jh).

Ein Buch, dessen Autor oder Genre dich bisher nicht begeistern konnte

Hier muß ich wirklich passen.

Ein Buch, das eine andere Person wahllos aus deinem SuB fischt

Dazu kann ich im Voraus natürlich nichts sagen...

Ein Buch, dessen Autor den Nobelpreis erhalten hat

Hier muß ich ein bißchen schummeln: gemeint ist natürlich der Literatur-Nobelpreis, aber das steht da nicht. Also: Der Teil und das Ganze von Werner Heisenberg.

Ein Buch, das du lesen möchtest, bevor der Film erscheint

Ich bin derzeit etwas abgehängt von den aktuellen Entwicklungen auf dem Filmmarkt, deshalb lasse ich die Kategorie aus.

Ein Buch, das im Titel eine Fantasy-Gestalt enthält (z.B. Elfenfluch, Dämonenkuss, Engel der Nacht, usw.)

Ganz einfach: Der Hobbit als Comic.

Ein Buch, das auf einer wahren Begebenheit basiert

Gemeint sind wohl Romane. Dazu habe ich derzeit nichts.

Ein Buch lesen, in dem es um das Thema BÜCHER geht

Auch hier fällt mir im Moment nichts ein.

Mal sehen, was ich im kommenden Jahr schaffe, und wie sich die Liste noch verändern wird.

[Edit: vor Müdigkeit waren mir wohl die HTML-Kentnisse abhanden gekommen...]

Comments Off on Jetzt schlägt es dreizehn

Hui, schon wieder fast ein Monat, seit ich das letzte Mal etwas geschrieben habe. Das Jahr neigt sich rasant seinem Ende zu, und da kommt mir die Buchchallenge 20/13 von Bookaholica gerade recht: dreizehn Bücher muß man lesen, hat dafür aber auch immerhin ein Jahr Zeit; das sollte also auch für mich als Wenig- (oder doch Nicht-mehr-ganz-so-viel-) Leser reichen.

Natürlich nicht irgendwelche Bücher, vielmehr sucht man sich dreizehn witzige Kriterien aus einem Katalog von zwanzig (20/13 eben) aus und sucht sich dann jeweils ein passendes Buch. Für meine dreizehn Kriterien habe ich mich noch nicht entschieden, die Liste folgt dann in nächster Zeit.

[via Lilaeulenkind]

Comments Off on Auf ein Neues