Kategorie ‘Netz’

Gestern habe ich zum zweiten Mal meinen Scrobbler -- also die Anbindung an last.fm -- deaktiviert. Das kam so: meine Daten sind mir lieb und teuer; und wann ich welche Musik höre, ist eigentlich ziemlich privat. Trotzdem finde ich last.fm eine witzige Idee. Die tolle Community (wie etwa bei LovelyBooks) habe ich dort nicht gefunden, aber die Statistikfunktionen sind schon ganz nett.

Nun ja, ich war schon hin- und hergerissen, als ich mich dort angemeldet habe. Letztlich hat die Neugier gesiegt, und meine Playlisten fanden sich fortan online. Ich bin natürlich davon ausgegangen, daß Außenstehende nur auf genau die Daten Zugriff haben, die auf der Seite finden; alles andere hat der Anbieter für sich zu behalten oder zu löschen.

Dann tauchte bei Slashdot das Gerücht auf, daß last.fm Benutzerdaten -- das heiligste, was ein Web-2.0-Dienst hat -- an die RIAA weitergegeben habe. Das wurde (natürlich, möchte man hinzufügen) von last.fm dementiert. Ich war jedenfalls einigermaßen geschockt und habe meinen Scrobbler für ein paar Tage deaktiviert.

Irgendwann hat sich meine ganz persönliche Aufregung aber gelegt, und ich habe last.fm either wieder benutzt -- jedenfalls bis gestern. Dann kam erneut eine Meldung über Slashdot herein und verwies auf einen Artikel bei TechCrunch: demnach ist das Dementi damals dem Buchstaben nach wahr gewesen, weil die Daten über nicht direkt, sondern über Umwege an die RIAA geflossen seien.

Das war für mich dann Anlaß, den Scrobbler ein weiteres Mal zu deaktivieren. Danach habe ich aber ein bißchen tiefer gebohrt als sonst -- und bin auf einige Ungereimtheiten gestoßen. Zum Beispiel gibt es -- anders als bei TechCrunch zu lesen -- sehr wohl ein klares Dementi ohne Weasel Words, nämlich beim Wall Street Journal. Bei TechCrunch selbst scheint auch nicht alles eitel Sonnenschein zu sein; jedenfalls deuten einige der Kommentare darauf hin, daß die Betreiber beim Moderieren recht eifrig sind; bei der Diskussion im Last.fm-Forum kommen sie dann auch nicht besonders gut weg.

Die ganze Sache sieht irgendwie ganz schön schmutzig aus. Was auch immer hier die Wahrheit sein mag, ich weiß auch nicht, was ich tun soll: einerseits liegen meine Daten ziemlich offen auf dem Server -- auch wenn sie nie an Dritte weitergegeben worden sind; andererseits bietet last.fm ganz nette features, und der Dienst paßt schon sehr zum Web 2.0.

Mal sehen, was die nächsten Tage so bringen.

1 Kommentar

Den gelegentlichen Spam-Kommentar wegzuklicken, ist ja noch OK. Aber seit ein paar Tagen sind es jeden Tag mindestens vierzig, und da hört der Spaß definitiv auf.

Mal sehen, wie gut Akismet ist.

5 Kommentare

Gerade habe ich einen Text über E-Mail (und Twitter und so) gelesen; und ganz im Gegensatz zu Jeff habe ich plötzlich Lust, statt einer Mail an alte Freunde zur Abwechslung mal wieder einen ganz altmodischen Brief zu verschicken. Und mich bei Twitter abzumelden.

OK, ich sehe es ein: ich bin übermüdet. Aber wenn ich morgen auch noch Lust dazu habe, schreibe ich vielleicht wirklich den ein oder anderen Brief.

Aber den Twitter-Account behalte ich.

Kommentare deaktiviert für Postenglish

Tags:

Das sind jetzt zwar in mehrfacher Hinsicht Neuigkeiten von gestern, aber mit der Google-Seite von 2001 kann man ein paar lustige Momente verbringen: Penryn, Web 2.0 oder Flickr sind ein paar interessante Suchbegriffe.

[ via Heise ]

Kommentare deaktiviert für Old Newsenglishsuomi

Da war doch mal was...

Newsgroups zum Diskutieren; und das beste daran: es gab richtige Clients, die man nach Belieben konfigurieren konnte. In diese neumodischen Webforen war es ja schon schwierig genug, nachzuhalten, welche Einträge man bereits gelesen hatte -- von den abenteuerlichen Layoutvorstellungen diverser Foren-Webmaster ganz zu schweigen. Nein, im Usenet war das alles besser.

Und jetzt? Das Usenet ist tot, stellt Sascha Segan im PC Magazine fest. Seine sentimentalen Gefühle kann ich allerdings nicht recht nachvollziehen -- das smaller, kinder Net habe ich doch als recht groß und oft genug auch unfreundlich im Gedächtnis behalten: Gruppen, in denen man mit hunderten von Nachrichten am Tag erschlagen wurde gab es genauso wie regelmäßige Flamewars. Klar, es war schon eine schöne Zeit; aber besser als heute? Anders trifft es eher, denke ich.

Ja, das Usenet ist tot, aber Schuld sind nicht die Provider, die es wegen dubioser Binaries nicht mehr führen; das Bessere ist der Feind des Guten, und das heutige Web ist schlicht viel benutzbarer als das der Neunziger. Das sagenumwobene Web 2.0 ist eben doch anders als das alte Web; dazu trägt Ajax sicher einiges bei, aber mein persönlicher Favorit ist ganz schlicht das 1999 bei Netscape erst entwickelte und dann aufgegebene RSS: mittels der inzwischen fast ubiquitären Feeds landet jenes entscheidende Stückchen Information auf meinem Rechner, das es mir ermöglicht, eine Webseite wie eine Newsgroup zu behandeln.

RIP Usenet -- aber Trauer fände ich jetzt doch übertrieben.

[via Slashdot]

Kommentare deaktiviert für RIP Usenet

Tags:

Daß das eigene Blog unter diversen skurrilen Suchbegriffen gefunden wird, ist nichts besonderes. Daß es tatsächlich Surfer gibt, die nach diesen Begriffen suchen, auch nicht.

Trotzdem kann ich mich immer wieder darüber wundern, wie häufig doch manche Begriffe gesucht werden: die unangefochtene Nummer Eins ist bei mir super lative, die mir insbesondere von google.tr einen permanenten Besucherstrom liefert.

Auf Platz zwei folgt dann addiere alle zahlen von 1 bis 238. OK, das Addieren von Zahlenreihen mag im Unterricht häufiger vorkommen. Aber warum ausgerechnet 238? Das ist doch eine fürchterlich krumme Zahl; und das Ergebnis (28441) sieht auch nicht besonders aus.

Erklärungen dürfen natürlich gerne als Kommentare abgegeben werden 😉

4 Kommentare

Es ist schon ein paar Tage Wochen her, da wollte Sid wissen, wie es auf meinem Schreibtisch aussieht. Nachdem die Kartons zumindest teilweise ausgepackt sind und ich den Stau im Feedreader langsam abbaue, ist jetzt endlich Zeit, das Stöckchen zu bearbeiten. Nun ja, bearbeiten ist wohl der falsche Ausdruck.

Immerhin ist nichts weiter gefordert als ein Bildschirmfoto.

Ich wechsele meinen Schreibtischhintergrund nur sehr selten, und der Blick vom Bishorn ist sicher schon zwei Jahre an der Stelle zu sehen. Sattsehen werde ich mich so schnell wohl nicht, immerhin ist die Sicht in der Regel von einem wahren Haufen Fenster versperrt.

[Edit:] Und jetzt werfe ich das Stöckchen weiter an die liebe Eule.

4 Kommentare

Es gibt Jubiläen, die gefeiert werden; und dann gibt es Jahrestage, die lediglich begangen werden. Unser heutiger Kandidat gehört definitiv in die zweite Gruppe: UBE, Unsolicited Bulk Email (im Alltagsgebrauch schlicht: Spam), wird heute dreißig Jahre alt.

Der Kandidat erfreut sich derzeit bester Gesundheit, und es ist nicht abzusehen, daß sich das ändern könnte. Die Anfänge nehmen sich dagegen sehr bescheiden aus -- fast schon putzig: Die erste Spam-Mail war gerade mal an ein paar hundert Adressen gerichtet; diese mußten allerdings von Hand eingetippt werden. Das Mail-Programm konnte nur mit einer begrenzten Anzahl Adressen umgehen, und der Absender kannte sich nicht besonders damit aus. Deshalb ist eine ganze Reihe Mailadressen gar nicht an der richtigen Stelle gelandet, sondern einfach im Text der Nachricht.

Ja, so einfach war die Netz-Welt damals.

[via Slashdot]

2 Kommentare

In meine Richtung ist mal wieder ein Stöckchen geflogen, und zwar gleich aus zwei Richtungen.

Also denn, bevor es zu spät ist:

3 (materielle) Wünsche zu Weihnachten

  • Einen Adventskalender. Eigentlich kein Weihnachtswunsch, gehört aber doch irgendwie in die Ecke;
  • Eine kälteunempfindliche Fahrradbeleuchtung ohne durchbrennende Birnchen und schwergängige Dynamos;
  • Eine Digitalkamera für Nachtaufnahmen (jaja, ziemlich unbescheiden; außer euch sage ich das ja auch niemandem...)

3 Menschen, mit denen ich gerne Weihnachten feiern würde

  • Meinem Bruder
  • Meinen Eltern
  • Meiner besten Freundin C.

3 Menschen, die von mir ein Weihnachtsgeschenk erhalten

  • Mein Bruder
  • Meine Eltern
  • Meine besten Freundin C.

Nicht so überraschend, oder?

3 Menschen, die das Stöckchen fangen sollen

Hmm. Das lasse ich jetzt mal, dazu ist der Dezember inzwischen doch zu alt.

6 Kommentare

Durch einen Kommentar von Marc bei La Wendel bin ich auf das Online-Tagebuch von Flix (dem mit dem Seitenwechsel) gestoßen. Und bei dem habe ich dann eine große Wahrheit gefunden.

Kommentare deaktiviert für Wahr