Archiv vom August 11th, 2010

Zu Totleigh Towers hat Betram Wooster ein ganz eigenes Verhältnis: der Hausherr ist nicht nur ein Richter im Ruhestand, der ihm schon einmal eine Geldstrafe aufgebrummt hat; das Anwesen ist auch der Schauplatz der unrühmlichen Cow-Creamer-Episode, in der Bertie auf Veranlassung Tante Dahlias ein silbernes Milchkännchen in Form einer Kuh stehlen sollte.

'You won't come to Totleigh?'
'Not within fifty miles of the sewage dump.'

Als ihn ein Schulfreund, "Stinker" Pinker bittet, für einige Tage dorthin zu reisen, lehnt er zunächst rundheraus ab. Erst als die Verlobung der Tochter des Hauses mit Gussie Fink-Nottle brüchig wird, ändert er seine Meinung. Daß ihm dabei weniger das Glück der Beiden, sondern eher sein eigenes Junggesellendasein am Herzen liegt, dürfte niemanden wirklich überraschen.

Als erst alle Akteure versammelt sind, geht es in gewohnter Weise drunter und drüber: ein durchgedrehter Terrier, eine Bernsteinstatue auf Wanderschaft, ein sehr britischer Abenteurer und natürlich Roderick Spode sorgen für so viele Probleme, daß Jeeves gleich mehrfach helfend eingreifen muß.

On his own showing, he had for years been horning in uninvited on the aborigenes of Brazil, the Congo and elsewhere, and not one of them, apparently, had had the enterprise to get after him with a spear or to say it with poisoned darts from the family blowpipe. And these were the fellows who called themselves savages. Savages, forsooth!

Am Ende ist natürlich alles wieder in Ordnung. Das ist kein klassisches Happy End nach dem Moto Friede, Freude, Eierkuchen; aber die akuten Krisen sind beigelegt, und jeder geht seines Weges. Die zweihundert Seiten dahin sprühen in bekannter Wodehouse-Manier vor Sprachwitz, so daß ich das Buch wieder nur wärmstens empfehlen kann.

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