Als vor gut einer Woche der Abendhimmel einigermaßen klar war, beschloß ich, meine neue Kamera (und das Stativ) einmal etwas ausführlicher zu testen, als das beim ersten Mal möglich war.

Als Schwachpunkt erwies sich dabei wieder die Nachführung: bei der Ausrichtung auf den Nordpol mußte ich grob peilen, weil der Polsucher[1] noch nicht geliefert ist. Außerdem habe ich auf die Nachführmotoren noch verzichtet; stattdessen habe ich von Hand gedreht, was natürlich nicht sonderlich exakt ist. Ich werde mich demnächst wohl nochmal in Kosten stürzen und die Motoren nachrüsten.

Nach ein paar Versuchen klappte es aber schon besser, und bei dieser Aufnahme in Richtung Schwan und Cepheus sieht man auf den ersten Blick schon recht schön punktförmige Sterne. Das liegt natürlich auch an der etwas geringeren Belichtungszeit von zwei Minuten.

Zugegeben, an der ästhetischen Qualität mangelt es noch: für den visuellen Eindruck wäre der eine oder andere Nebel ganz nett. Aber mit die Detailtreue auf der Aufnahme bis ich sehr zufrieden: schaut man sich die Ausschnittsvergrößerung links an und vergleicht mit der Sternkarte, so stellt sich heraus, daß Sterne bis etwa zur achten oder neunten Ordnung noch sichtbar sind. Das sollte auch für viele Neben ausreichen, zumal man die Belichtungszeit durchaus noch verlängern könnte.

Als nächstes Projekt möchte ich die Milchstraße in Angriff nehmen. Dazu müßte allerdings der Himmel noch etwas dunkler sein; am besten nehme ich eine etwas längere Anfahrt in Kauf und begebe mich in einer der umliegenden Täler, in denen das Licht der Stadt nicht so stört. Dann muß ich nur noch auf eine wolkenfreie Nacht warten...

[1] Das ist ein Fernrohr mit Fadenkreuz, mit dem der Polarstern anvisiert wird.

23:33 2 Kommentare

von kirjoittaessani

2 Responses to “Fernsehen”

  1. cassiopeia Says:

    Das erinnert mich daran, dass ich dieses Jahr eigentlich auch astrofotografieren wollte. Dummerweise ist es hier in der Stadt zu hell, ich werde also wohl im Winter, wenn der Himmel interessanter ist, in die Berge fahren. Dort solls ja schön klar sein 🙂

  2. kirjoittaessani Says:

    Oh ja, in den Bergen ist der Himmel wirklich toll. Bei uns ist es zum Glück nicht allzu städtisch, es gibt sogar ein paar Täler in der Nähe, von denen man die Milchstraße sehen kann.
    Zum Üben bin ich aber einfach in einen Park "um die Ecke" gegangen, das ging auch schon ganz gut.