In dem Dämmerzustand zwischen Schlaf und Wachen ist der Geist in einem ganz besonderen Zustand. Besonders träge und schwer, glaube ich manchmal. Aber manchmal eben auch zu besonderen Einsichten fähig. Leider sind diese Einsichten oft genug verschwunden, bevor man sie nutzen kann. Es hilft, sie sofort bewußt festzuhalten -- aber da sind wir auch schon wieder bei träge und schwer.
Manchmal gelingt das aber dann doch. Heute früh sind mir -- wohl ausgelöst von David Crystals By Hook or By Crook, in dem ich gestern abend gelesen habe -- etliche altenglische Wörter durch den Kopf gegangen. Darunter war auch sælig, das heißt traurig. Und da fiel mir dann plötzlich die Ähnlichkeit zum finnischen sääli (Mitleid oder auch schade) auf.
Ich weiß jetzt auch nicht so genau, das das bedeuten soll, aber da Englisch und Finnisch nicht verwandt sind, muß es entweder ein riesengroßer Zufall sein, oder aber der Wortstamm ist in die eine oder andere Richtung importiert worden.
Das Finnische ist voll von indoeuropäischen (und insbesondere germanischen) Wurzeln, aber umgekehrt kenne ich eigentlich nur ein finnisches Wort, das es ins Deutsche geschafft hat: sauna.
Wenn ich wieder zu Hause bin, werde ich mal nachschlagen.

[Nachtrag]Jetzt bin ich wieder zu Hause und habe nachgeschlagen. Und jetzt hat die Geschichte den kleinen Schönheitsfehler, daß sælig die Bedeutung glücklich hat (vergleiche dt. selig). Soweit zur Theorie der überragenden Leistungsfähigkeit des Geistes im Halbschlaf.

20:15 Kommentare deaktiviert für Die Banane ist großenglish

von kirjoittaessani

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