Archiv vom November 15th, 2006

In letzter Zeit gibt es den Trend, Parlamentswahlen nicht mehr mit Wahlzetteln und Kulis, sondern lieber mit Freund Computer zu veranstalten. Das mag sich ja für den Laien ganz nett anhören — die Wahlhelfer können ein Stündchen früher nach Hause, und Computer können besser zählen als Menschen, und überhaupt.

Aber mal ehrlich: hört bloß auf mit dem Mist. Eine Stimmauszählung per Hand kann jeder kontrollieren. Man kann im Zweifel auch nochmal nachzählen. Wie soll das bei einem Computer gehen? Und wer kann das Programm, das auf dem Rechner läuft, kontrollieren? Das dürfte selbst den meisten Fachleuten schwerfallen — und ist für Nicht-Experten gänzlich unmöglich. Außerdem: was spricht eigentlich gegen die althergebrachte Wahl mit Papier und Stift?
Für technisches Spielzeug bin ich immer zu haben, aber gerade bei Wahlen sollte man sich doch besser auf das beschränken, was nötig ist.

Soweit die Kurzfassung. Ausführlicheres gibt's anderswo: Tim beschäftigt sich mit Wolfgang & Wolfgang. Bruce Schneier schreibt über die Situation in den USA, in denen schon länger maschinell gewählt wird. Rop Gonggrijp von Wij vertrouwen stemcomputers niet spielt Schach mit dem Wahlcomputer und hat der c't ein Interview gegeben.

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Daß es eine Menge Leute gibt, die schlicht und einfach unfähig sind, ist nichts neues. Meist ist das auch nicht weiter tragisch.
Dumm allerdings, wenn man selbst dazugehört.

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