Achtzig Prozent der weltweit verfügbaren Literatur bezüglich Steuern seien auf Deutsch verfaßt, sagt man. Ich weiß nicht, ob das wirklich stimmt oder eine urban legend ist — fest steht jedenfalls, daß das deutsche Steuersystem ganz schön kompliziert ist.

Wer in der glücklichen Lage ist, Wertpapiere sein eigen zu nennen, bekommt neuerdings von seiner Bank am Jahresende eine Jahresbescheinigung über Kapitalerträge und Veräußerungsgeschäfte aus Finanzanlagen.
Wenn man die durchblättert, kommt man wirklich aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus: Eine Seite Anschreiben (mit richtig viel Text), eine Seite Hinweise (mit noch mehr Text), ein amtliches Hinweisblatt.
Dann (bei mir) drei Seiten mit Zahlen, die man dann in die diversen Anlagen zur Steuererklärung eintragen darf. Weil ich nicht zu den Leuten gehöre, die richtig was auf der hohen Kante haben, sind die Zahlen natürlich alle fürchterlich klein, so klein, daß ich sie gar nicht in die diversen Anlagen verteilen muß.
Was ein Glück.
Als letztes liegt dem Paket nämlich noch ein Merkblatt bei. Das Blatt hat 16 Seiten, und auch ein Hochschulabschluß ist nicht unbedingt ausreichend, um seinen Inhalt zu verstehen.

Muß das sein? Hat das irgendeinen Sinn? Jedenfalls abgesehen davon, einen Haufen Finanzfachleute in Lohn und Brot zu halten?

00:46 Comments Off on Am Steuerrad drehen

von kirjoittaessani

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